Das Lean Management hat seine Wurzeln in Produktionssystemen, die auf Effizienz und ständige Verbesserung abzielen. Ein wichtiges Werkzeug in diesem System ist das Andon-Board. Es dient als visuelles Hilfsmittel, das sofortige Rückmeldungen über den Produktionsprozess gibt und Probleme in Echtzeit hervorhebt. Doch wo hat diese revolutionäre Methode ihren Ursprung, und wie hat sie sich im Laufe der Jahre entwickelt?
Das Toyota Produktionssystem und die Einführung von Andon
Die Geschichte des Andon-Boards ist eng mit dem Toyota Produktionssystem verknüpft. Dieses System war eine Antwort auf die Notwendigkeit, Ressourcen effizienter zu nutzen und Produktionsabläufe zu optimieren. Toyota hat das Konzept der visuellen Kontrolle eingeführt, um den Arbeitsfluss auf der Produktionslinie besser zu überwachen. Das Andon-Board, als ein zentrales Element dieser visuellen Kontrollsysteme, ermöglichte es den Arbeitern, Probleme sofort zu erkennen und darauf zu reagieren.
Visuelle Kontrolle und Echtzeit-Feedback
Ein Hauptmerkmal des Andon-Boards ist seine Fähigkeit, Echtzeit-Feedback zu liefern. Wenn ein Arbeiter auf der Produktionslinie ein Problem erkennt, kann er einen Knopf drücken, der ein Signal auf dem Andon-Board auslöst. Dieses sofortige Feedback ermöglicht es Teams, schnell auf Probleme zu reagieren, sei es ein Qualitätsproblem, ein Maschinenstillstand oder ein Materialmangel. Dieses Konzept der Fehlererkennung und sofortigen Reaktion ist ein Grundpfeiler der Lean-Prinzipien und spiegelt den Wert von Gemba (der Ort, an dem die Arbeit stattfindet) und Kaizen (kontinuierliche Verbesserung) wider.
Andon im Kontext des modernen Lean Managements
Mit der Zeit hat sich das Andon-Board von einem einfachen Lichtsignal zu einem komplexeren System entwickelt, das verschiedene Arten von Feedback und Datenintegration bietet. Es ist nicht nur ein Werkzeug für die japanische Fertigung, sondern hat weltweit Anerkennung gefunden. In Kombination mit anderen Lean-Prinzipien, wie der Arbeitsplatzstandardisierung, spielt das Andon-Board eine entscheidende Rolle bei der Förderung von Prozessverbesserungen und dem Streben nach Perfektion in der Produktion.
Stickfish Andon-App
Die App „Andon“ von Stickfish Software erweitert den Inhalt herkömmlicher Andon-Boards um Symbole, Vorgabewerte, Istwerte, importierte Daten (MDE, BDE, MES, ERP, …) und auch Elemente wie Dropdowns oder Textboxen für Freitext. Dieser innovative Ansatz ermöglicht es, Andon-Boards für unzählige Anwendungen zu nutzen. Egal, ob zur Erfassung von Produktionsdaten, Nutzung für Checklisten, Reinigungspläne oder Planung von Personaleinsatz – die App bietet die notwendige Flexibilität.
Der Kern eines jeden Andon-Boards ist das Signalelement, das für klare Kommunikation sorgt. Die App bewahrt diese wichtige Funktion, erweitert sie jedoch erheblich. Man kann beliebige Spalten und Zeilen definieren und unterschiedliche Variablen und Inhalte integrieren, um maßgeschneiderte Anzeigen zu erstellen, die den aktuellen Anforderungen gerecht werden. Ein Effekt ist unter anderem die Vermeidung der vielen verteilten Excel-Tabellen – die zeitlich auswertbaren Boards sind an jedem Arbeitsplatz nutzbar, aber auch am Großbildschirm darstellbar. In Summe wird die Dokumentation vereinfacht, die Zeit für Auswertungen verkürzt und die Effizienz gesteigert.
Fazit
Abschließend lässt sich sagen, dass das Andon-Board mehr als nur ein Werkzeug ist. Es verkörpert die Philosophie des Lean Managements und seine Hingabe an Qualität, Effizienz und ständige Verbesserung. Es dient als Brücke zwischen den Arbeitern auf dem Shopfloor und dem Management und fördert eine Kultur der Verantwortung und des Engagements für Exzellenz. Das Andon-Board, mit seinen tiefen Wurzeln im Toyota Produktionssystem, bleibt ein unverzichtbares Instrument für Unternehmen, die nach Operational Excellence streben.